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Ausstellung Künstlerstipendium von Arhun Aksakal "ALL GUT NO GLORY"

18. 11. 2023 bis 17. 12. 2023 um Uhr

Eröffnung: Samstag, 18.11.2023, 16:00 Uhr

Ausstellung: 19.11.-17.12.2023

Finissage: So. 17.12.2023, 15:00 Uhr

Öffnungszeiten: 

Di-Do: 14:00-17:00 Uhr

Sa+So: 10:00-12:00 Uhr + 14:00-17:00 Uhr

 

Arhun Aksakal kam wegen der Landschaftsmalereien nach Willingshausen. Silhouetten sanfter Hügel, Himmel, die durch Wolkenformationen gezeichnet – Landschaften, die durch Felder und Wiesen, Wälder, Wege und Flüsse strukturiert sind. Mit Heuschobern und Hochsitzen als Landmarken, die romantische Vorstellungen von Jagd und die Ernte ins Bild holen. Sie entstanden auch zu Zeiten in denen der Krieg die Landschaft traumatisierte und einen anderen Blick auf sie prägte. Als Grenzen bestimmten wo der eigene Bewegungsradius anfing und wo er endete. Als die Stellung des Feindes das eigene Land in sichere – und Gefahrenzonen teilte und sanfte Hügel Deckung versprachen, wenn man sich dahinter flach auf den Boden legte.

Im Zentrum von Arhun Aksakals Ausstellung steht in der Kunsthalle Willingshausen das Bild „U-Boot Krieg/Der totale Krieg/Verlorene Erde“ von Franz Radziwill das zwischen 1939 und 1960 entstand. Die Infrarot Reflektografie Aufnahme des Doerner Instituts in München macht die tieferliegenden Schichten des Gemäldes und somit die unterschiedlichen Phasen der Entstehung sichtbar. Einer Landschaft mit tobender See wurden ein U-Boot, ein Kampfflugzeug und später eine Engelsgestalt hinzugefügt. Die Wandlung des Bildes gibt nicht nur Aufschluss über die Entstehungsgeschichte, sondern erlaubt auch einen mehrdimensionalen Blick, auf die Veränderung des mentalen Zustands eines Malers, der selbst beide Weltkriege durchlebt hat. 

Arhun Aksakals künstlerische Arbeit ist in Willingshausen noch an zwei weiteren Orten zu sehen. Die verchromten Silageballen in der ehemaligen Schlachterei gegenüber der Kunsthalle können als zeitgenössische Reminiszenz an die Heuschober gelesen werden, die ein häufiges Sujet historischer Landschaftsmalereien sind. Die Verchromung lässt ihre Umgebung in sie einspiegeln und macht so nicht nur sie unsichtbar, sondern auch jene, die dahinter Schutz suchen. Im Garten des Barons von Schwertzell zu Willingshausen steht ein Hochsitz, dessen Holz angeflämmt wurde wie die Balken der Fachwerkhäuser, die das Bild der Region prägen. Die vermeintliche Zerstörung lässt das Holz stark und widerstandsfähig werden. 

Arhun Aksakal nutzt diese Arbeiten um über die Wandlung der Ansichten von Friedens- zu Kriegslandschaften, den Blick auf die Menschen zu richten. Junge Menschen, die nicht nur damals in Deutschland, sondern auch heute in der Ukraine und im Gaza Streifen zu Akteuren eines Kriegs und damit zu Tätern werden. Der Ausstellungstitel „All guts no glory“ lässt sich wortwörtlich mit „Nur Eingeweide keine Ehre“ übersetzen. Er lässt die Opfer der jungen Soldaten bildlich erscheinen, die bereit sind für ihr Land ihr Leben zu lassen. Doch die „guts“ stehen im englischen eigentlich für den Mut, mit dem man sie einsetzt. Was bleibt wenn der Krieg vorübergezogen ist offenbart sich nicht nur beim Zählen der Opfer, die ihren Körper für „höhere“ Ziele hergaben. Denn was geschieht mit jenen, die bereit sind ihre Leben für die Ehre zu geben und am Ende mit dem Leben aber ohne die Ehre davonkommen? Die den Krieg und ihren Beitrag dazu in den Frieden tragen, in ein Schweigen und Vergessen, von dem man hofft, dass es das Gras über die Sache wachsen lässt. Krieg traumatisiert Menschen und Landschaften und lässt sie auch im Frieden nicht los. 

Arhun Aksakal hat diesen Sommer nach Stationen in Kassel, Kurdistan und Venedig, sein Studium an der Städelschule in Frankfurt am Main abgeschlossen. In seiner Arbeit inszeniert er Materialien, die als stumme Zeugen von Umbrüchen und Umständen fungieren, um daran politische und geologische Besonderheiten sichtbar zu machen.

Für den Besuch Außenstandorte der Ausstellung wird um eine schriftliche Anmeldung in der Kunsthalle Willingshausen gebeten. 

 

Pressemitteilung

 
 

Veranstaltungsort

Kunsthalle Willingshausen

Merzhäuser Straße 1
34628 Willingshausen

(06697) 1418

E-Mail:
www.malerkolonie.de

Öffnungszeiten:
Ausstellungszeiten:

Di.-So. : 14.00-17.00 Uhr

Sa.-So. : 10.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr

 

Veranstalter

Kunstverein Stipendium Willingshausen e.V.

Merzhäuser Straße 1
34628 Willingshausen

E-Mail:
www.stipendium-willingshausen.de

 
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